Samstag. 7.05.16. Nach einer Nacht mit kandierten Veilchenträumen und einem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Zentralfriedhof. 16 227 Schritte. 11,3 km Fußmarsch. Ein weiterer Tag im beeindruckenden Wien.
Nachdem wir unsere Stadtführerin wieder getroffen hatten, begaben wir uns zunächst zum Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof. Das Bestattungsmuseum ist weniger gruslig, als es sich anhört. Es befasst sich mit Themen wie "Wien und die "schöne Leich", Trauermode, kaiserliche Trauerfeiern,...
Es ist wirklich sehenswert, daher möchten wir an dieser Stelle nicht mehr verraten. Spoiler Alarm!
Der Wiener Zentralfriedhof umfasst eine Fläche von ca. 2,5 km, die Hauptwege können mit dem Auto befahren werden und er verfügt über einen eigenen Friedhofsbus. Für mich ist dieser Friedhof eine Welt für sich, riesig, mit einer für mich bisher einzigartigen Struktur und quasi ein ganz eigener "Lebensraum".
Die Wiener scheinen ihn (laut unserer Stadtführerin) mehr als Naherholungsgebiet zu betrachten, da die einheimische Bevölkerung dort wohl auch zum joggen geht. Wir haben nur einen sehr kleinen Teil des Friedhofs und die Borromäus Kirche gesehen und dafür schon ca. 1,5 Stunden gebraucht! Wenn wir wieder nach Wien kommen, werden wir den Zentralfriedhof erneut besuchen.
Nach unserer Tour durch den Friedhof fuhren wir weiter zur Karlskirche (ein weiteres sehr beeindruckendes Gebäude), die wir auf eigene Faust erkundeten. Sie wurde im Auftrag Kaiser Karl VI. erbaut, der gelobte eine Kirche zu erbauen, wenn die Pest von der Stadt abgewendet werden würde.
Vota mea reddam in conspectu timentium deum.
Ich will mein Gelübde erfüllen angesichts derer, die Gott fürchten (Psalm XXI).
Ich möchte mich an dieser Stelle nicht schon wieder über die Pracht und die Schönheit der Stadt und ihrer Gebäude ergehen, daher bleibt mir nur zu sagen: geht und schaut selbst. Ihr werdet staunen!
Den restlichen Tag konnten wir selbst gestalten und somit wandelten wir auf Foodbloggers müden Füßen! Wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt, um dort eine kleine Stärkung einzunehmen.
Normalerweise machen wir auf unserem Blog eigentlich keine Werbung und haben bis jetzt auch nicht über Gerichte in Restaurants, Bars oder Cafés berichtet und schon gar nicht über "Foodketten", aber an dieser Stelle machen wir eine Ausnahme.
Von unserer Stadtführerin empfohlen und mit knurrenden Bäuchen suchten wir das Trzesniewski auf.
Der Gründer war für seine praktische Art bekannt und da es ihn störte, dass der Belag beim Essen von Sandwiches häufig damit einhergeht, dass der Belag beim essen "verunfallt" verarbeitete er den Belag zu Aufstrichen. Somit konnten die leckeren Sandwiches bequem und einfach verzehrt werden.
Hier eine kleine Auswahl. Uns hats auf jeden Fall sehr gut geschmeckt!
Im Anschluss haben wir uns gemeinsam auf den Weg in eines der taditionellen Kaffeehäuser gemacht, doch leider haben wir keinen Platz mehr bekommen. Samstagnachmittag. Sonnenschein. Wie überall - Menschenmassen. Für uns als Kleinstadtpflanzen eine neue und anstrengende Erfahrung. Schließlich sind wir ins Kaufhaus Meinl geflüchtet, um dort Souveniers und Snacks für die daheim gebliebenen zu erstehen und den bisherigen Tag bei Kaffee und Kuchen Revue passieren zu lassen.
Nach unserer ausgedehnten Lebensmittelshoppingtour gönnten wir uns eine Ruhepause im Hotel. Als bekennende Landeier wurde uns der Menschenandrang an der Hofburg und sämtlichen anderen Sehenswürdigkeiten einfach zu viel. Besonders ein kleiner Kampfzwerg wie ich bekommt Angst davor im Menschenstorm mitgerissen zu werden ;)
Abends nach kurzer Beratung mit dem Barkeeper des Hotels fanden wir eine zünftige Wiener Gaststätte mit österreichischen Spezialitäten, reservierten einen Tisch und stöberten uns zuvor noch durch den berühmten Naschmarkt. Ein weiteres Highlight für mich. Denn für mich gibt es (warum auch immer) zwei wichtige Bereiche, die ich sehen muss, wenn ich eine neue Stadt kennenlerne den Markt/ die Markthalle und den Friedhof. Den Puls und den Ruhepol einer Stadt.
Marktstände nach Feierabend |
Am Naschmarkt werden heimische, wie exotische Früchte, Nüsse, Gewürze, Tees, Fleisch, Fisch, Essige,... feilgeboten. Es gibt quasi alles was das Herz begehrt und noch viel mehr. Genau der richtige Ort für mich. Auch wir haben uns mit Gewürzen eingedeckt.
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