Dienstag, 10. Mai 2016

Wien [Reisebericht - Teil II]

Freitag. 6.5.16. Gestärkt vom Frühstück im Hotel machen wir uns auf in den Tag. Ein Tag voller Stauen, Bewunderung und einzigartiger Momente erwartete uns. 16831 Schritte. 11,7 km Fußmarsch. 210 Fotos.

Stadtführung: Während unsere örtliche Reiseleitung unseren Busfahrer durch Wien lotste und uns allerhand wissenswertes über Wien erzählte, saßen wir bei bestem Kaiserwetter im Bus und bestaunten die einzigartige, historische, militärisch/politisch konzipierte Ringstraße und einige Gebäuden abseits der Ringstraße. 
Ein Gebäude pracht- und prunkvoller als das andere, ein riesiges Gesamtkunstwerk. Politik, Kunst und Wirtschaft vereinigt. Gotik, Renaissance, Barock, Jugendstil und die griechisch, römische Antike verewigt in ca. 850 Gebäuden.
 
Herr Sakriköstlich und ich waren so sehr mit schauen und staunen beschäftigt, dass wir leider nicht mehr alle Informationen im Kopf haben. Wir fuhren und staunten.

Vorbei am berühmten Naschmarkt mit seinen zahlreichen Verlockungen, über die ich im nächsten Teil berichten möchte, der Wiener Secession (einem der bekanntesten Jugendstilgebäude) mit seiner goldenen Kuppel bestehend aus zahlreichen goldenen Blättern, dem "Ersten Haus am Ring" der Staatsoper, die übrigens bei der Bevölkerung und beim Kaiser nur wenig Anklang fand (die Wiener bezeichneten sie als "versunkene Kiste", sodass sich der Architekt noch vor dem Abschluss des Baus das Leben nahm), dem neogotischen Rathaus, dem Parlament mit dem Pallas-Athene-Brunnen (Pallas Athene, die Göttin der Weisheit dreht sich vom Parlament weg, dies führte zu sehr viel Spott der Bevölkerung) und vielen weiteren Gebäuden und Sehenswürdigkeiten (Pratergelände, Ringturm, Karlskirche,...). Daten. Fakten. Informationen.

Zugegebenermaßen interessierten mich diese Informationen schon, aber irgendwann begann ich von längst vergangenen Zeiten zu träumen. Von den Damen, die an der Prachtstraße entlang flanierten, vom Theater und den Opernsängern, die neben dem Theater logierten. 

Nach unserer Rundfahrt machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Steffel wie er liebevoll von den Wienern genannt wurde. Als wir den Stefansdom betraten, begann ein Chor zu singen. Von der lauten hektischen, sonnigen Umgebung des Domplatzes in den kühlen dunklen Dom. Schrilles Geplapper, das Geschrei der Reiseführer, das Hufgeklapper der Fiaker im Kontrast zu diesem wundervollen Chor - einer meiner schönsten und eindrucksvollsten Momente dieser Reise.
Stefansdom
Leider kann ich an dieser Stelle nicht sehr viel über die Inhalte des sicherlich sehr interessanten Vortrags der Reiseleitung erzählen, da ich mein Headset ausschaltete, um die Skulpturen im Dom zu betrachten und dem Chor zu lauschen. Eigentlich höre ich privat sehr selten Musik dieser Art, aber das war definitiv ein Gänsehautmoment, den ich nie vergessen werde.

Fast bereute ich es, den Dom verlassen zu müssen um der Führung in die Katakomben zu folgen (wobei diese wirklich sehr empfehlenswert ist!).

Nach einer kurzen Pause führte uns unser Stadtrundgang durch die Einkaufsstraßen und die sehr belebte Innenstadt, vorbei an der Pestsäule, dem Kaufhaus Meinl (ein Mekka für Genießer und Leckermäuler), dem K.u.K. Hofzuckerbäcker Demel (Kaiserin Elisabeth soll am liebsten die kandierten Veilchen genascht haben) und der Hofburg. Leider blieb uns an diesem Tag keine Zeit, um im Kaffeehaus Demel zu verweilen, eine Melange zu trinken und eine Sachertorte zu essen. Wir verließen das hektische Treiben der Innenstadt in Richtung Schloss Bellvedere, das uns einen spektakulären Blick auf die Stadt bot.

Schloss Belvedere (Leider teilweise mit einem Zelt verdeckt)
Ausblick vom Schloss Belvedere

Abends, als unsere Mitreisenden einen Ausflug zum Heurigen machten, beschlossen Herr Sakriköstlich und ich den Naschmarkt und das Festival der Genüsse im Stadtpark zu erkunden, um unserem Auftrag als Foodblogger gerecht zu werden.
Beim Festival der Genüsse konnten Spezialitäten aus ganz Österreich probiert werden. Weine, Speck, Käse, Essig, Brot,...alles was das Herz begehrt wurde an zahlreichen Ständen feilgeboten (im Schloss Schönbrunn erfuhren wir, dass Kaiser Franz am liebsten österreichische Gerichte verzehrte, was uns nach diesem Abend wirklich nicht mehr verwunderte). 
Abends im Hotel tranken wir dann noch einen Absacker und begaben uns ins Reich der Träume.  

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